Zu wenig Bewegung oder eine unausgewogene Ernährung fördern den Verschleiß des Knorpels: Gelenkverschleiß gezielt behandeln

Zu wenig Bewegung oder eine unausgewogene Ernährung fördern den Verschleiß des Knorpels : Gelenkverschleiß gezielt behandeln

Es knirscht und knarzt schon morgens beim Aufstehen im Kniegelenk, im Laufe des Tages wird der Schmerz bei fortwährender Belastung immer unangenehmer und führt mitunter zu Bewegungseinschränkungen – wer sich hier wiederkennt, sollte spätestens jetzt einen Facharzt aufsuchen.

„Der häufigste Grund für Knieschmerzen jenseits des 40. Lebensjahres ist die Kniegelenkarthrose“, so Prof. Dr. David Pfander, Chefarzt und Klinikdirektor der Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Wirbelsäulentherapie am Krankenhaus Neuwerk. Der Experte erklärt im Rahmen des bewährten Gesundheitsforums Niederrhein zahlreichen Interessierten und Betroffenen, wie eine Arthrose im Kniegelenk erkannt und im Rahmen einer individuellen Stufentherapie therapiert werden kann. Als Leiter des Endoprothetik-Zentrums Mönchengladbach weiß der langjährige Orthopäde, welche Therapien in welchem Krankheitsstadium Erfolg sinnvoll sind. „Nach jeder Untersuchung und bildgebenden Diagnostik steht immer ein ausführliches Beratungsgespräch, in dem Patient und Arzt die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten vor dem Hintergrund des persönlichen Lebensumfeldes besprechen.

Ein Sportler stellt natürlich ganz andere Anforderungen als ältere Patienten.“ Auch Ursache und Schwere der Erkrankung sind maßgebend für die weiteren Therapiemöglichkeiten: Übergewicht, zu wenig Bewegung oder eine unausgewogene Ernährung fördern den Verschleiß des Knorpels, der das reibungslose Gleiten des Kniegelenkes erst ermöglicht. Wer immer ein wenig sportlich ist, umgeht möglicherweise die Folgen.

Dabei muss es nicht immer sofort ein neues Gelenk sein. Oftmals kann der Verschleiß durch entzündungshemmende Medikamente verlangsamt werden, so dass Betroffene wieder schmerzfrei durchs Leben gehen können. Aber: „Gestoppt wird die Arthrose dadurch nicht, lediglich die Symptome werden bekämpft.“ Sind Schäden und Schmerzen fortgeschritten, empfiehlt Pfander einen operativen Eingriff. Dabei muss es nicht immer gleich eine Prothese sein, bei milden Verlaufsformen können die Gelenke erhalten und kleine minimal-invasive Eingriffe oder knöcherne Umstellungsoperationen zu einer Beschwerdelinderung führen.

  • von 
PD Dr. Sebastian von Hertzberg-Bölch
    Kolumne LVR-Klinik Viersen : Verschleiß nach Hüftgelenkersatz
  • Oberarzt Dr. Hubertus Schmitt.
    LVR-Klinik für Orthopädie Viersen : Keine Angst vor einem neuem Gelenk
  • Dr. Ioannis Giannakopoulos, Leitender Oberarzt im
    Städtisches Krankenhaus Nettetal : Vortrag: Die richtige Therapie fürs Fußgelenk

Bei fortgeschrittenem Krankheitsverlauf versprechen hingegen nur noch ein Teilgelenkersatz oder eine Vollprothese eine Verbesserung der Lebensqualität. Auch hier berät das Endoprothetik-Zentrum Mönchengladbach bezüglich der Vor- und Nachteile unterschiedlicher Prothesenmodelle und der zu erwartenden Erfolgsaussichten. „Bei uns bleiben Patienten in der Regel zehn bis zwölf Tage und lernen schon am ersten Tag nach dem Eingriff mithilfe unserer Physiotherapeuten das Stehen und Gehen“, erklärt Prof. Pfander. „Je eher Betroffene sprichwörtlich wieder auf die Beine kommen, desto besser.“ Ein Kunstgelenk kann, wenn es richtig eingesetzt wird, weit über zehn Jahre halten und eine gute Lebensqualität ermöglichen.

(Report Anzeigenblatt)