Was tun bei Vergiftungen?

Was tun bei Vergiftungen?

Ob Medikamente, Reinigungsmittel oder Zimmerpflanzen: In punkto Vergiftungen sind Haushalt und Garten Gefahrenquelle Nummer eins – vor allem für Kleinkinder.

Denn gerade Krabbelkinder sind von Natur aus neugierig und stecken alles in den Mund, insbesondere wenn es bunt ist und duftet. Deshalb sollten Eltern wissen, was im Notfall zu tun ist.

Die meisten Vergiftungen sind auf Spülmittel oder Kosmetika zurückzuführen. Je nach Menge verursachen sie häufig nur leichte oder gar keine Symptome. Gefährlicher können Vergiftungen mit Pflanzen, Medikamenten oder ätzenden Reinigungsmitteln werden. Neben dem Leisten einer raschen Ersthilfe sollten Eltern in jedem Fall eine fachliche Einschätzung der Giftnotrufzentrale einholen.

„Erfahrene Ärzte sind hier rund um die Uhr und kostenlos für Fragen im Ernstfall erreichbar“, sagt Klaus Woschei, Experte der Barmenia Versicherungen Düsseldorf. Treten Symptome wie Atemnot, Bewusstlosigkeit oder Krämpfe auf, sollte sofort ein Notarzt verständigt werden.

Über die richtige Behandlung entscheidet vor allem die Ursache einer Vergiftung. So ist zum Beispiel Erbrechen meist das falsche Mittel, um giftige Stoffe loszuwerden. Säuren oder Laugen können dabei die Speiseröhre erneut verletzen. Hier ist es sinnvoller, das Gift durch das Trinken von reichlich Wasser oder Tee zu verdünnen.

Bei Putz- oder Spülmittel ist Erbrechen ebenfalls tabu, da sich durch die Bewegung des Magens Schaum bildet, der eingeatmet zum Ersticken führen kann. Umso wichtiger ist es, dass Eltern herausfinden, was der Sprössling verschluckt hat.

Unterstützung bekommen Eltern auch vom Bundesinstitut für Risikobewertung. Dessen kostenlose Smartphone-App „Vergiftungsunfälle bei Kindern“ klärt über Gefahren auf und stellt im Notfall eine Verbindung zum Giftnotruf her.

Zudem erfahren Eltern, wie sich Unfälle vermeiden lassen. Dazu gehört vor allem die richtige Lagerung giftiger Substanzen. „Sowohl Haushaltsreiniger als auch Arzneimittel müssen für Kinder unerreichbar aufbewahrt werden – zum Beispiel in einem abschließbaren Schrank“, rät Woschei.

Außerdem sollten sich Eltern darüber informieren, welche Pflanzen giftig sind und diese aus Haus und Garten entfernen.

Dennoch ist es ebenfalls wichtig, dem Nachwuchs zu erklären, warum Pflanzen, Medikamente oder Reinigungsmittel gefährlich sein können.

(Report Anzeigenblatt)