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Darmstörungen ernst nehmen

Darmstörungen ernst nehmen

Der Darm ist neben der Haut die größte Körperfläche, die tagtäglicher einer Vielzahl von Toxinen sowie Bakterien und Viren ausgesetzt ist, welche abgewehrt werden müssen.

Oftmals erledigt der Darm diese Arbeit im Stillen – ist er jedoch entzündet, macht sich dies durch Bauchschmerzen, Durchfälle und häufig auch Fieber bemerkbar. „Treten diese Symptome gleichermaßen auf, sollten Betroffene auf jeden Fall ihren Hausarzt aufsuchen“, rät Prof. Dinko Berkovic, Chefarzt der Allgemeinen Inneren Medizin und Gastroenterologie am Krankenhaus Neuwerk in Mönchengladbach. „Zuvor kann es helfen, den Wasser-, Salz- und Zuckerverlust durch viel Trinken und entsprechende Nahrung auszugleichen. Das bekannte Hausmittel Coca Cola mit Salzstangen kann bei einer unkomplizierten Darmerkrankung schon helfen.“

Beim Vortrag im Rahmen des Gesundheitsforum Niederrhein im Pfarrsaal der Gemeinde St. Katharina machte der Experte unter der Überschrift „Entzündungen des Darms“ auf Störungen dieses für uns so wichtigen Organs aufmerksam: Erkrankte beachten die Symptome oftmals nicht oder aber empfinden sie als Tabuthema – dabei sind sie ernstzunehmende Alarmzeichen des Körpers. „Wird Durchfall nicht behandelt und bleibt über Wochen, kann sich dahinter eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung verbergen, die zu erheblichen gesundheitlichen Störungen führen kann.“

Darmdiagnostik

konsequent nutzen

Liefern bei Durchfall und Bauchschmerzen Medikamente keine Abhilfe oder eine Stuhlprobe keine Diagnose, schafft eine Darmspiegelung oftmals Aufklärung. „Der Eingriff ist unkompliziert und eine sehr sichere Methode, um Darmerkrankungen wie etwa Divertikel-Entzündungen, Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn festzustellen.“ Bei einer akuten Divertikulitis wird zunächst eine Therapie mit Antibiotika durchgeführt. Kommt es trotzdem zu Komplikationen, besteht die Möglichkeit, das entzündete Gewebe durch einen chirurgischen Eingriff zu entfernen. „In der Regel dauert der stationäre Aufenthalt auch in diesem Fall nur eine Woche“, erläutert Prof. Berkovic den zeitlichen Ablauf. Nach dem minimal-invasiv durchgeführten Eingriff können Patienten unter fachlicher Anleitung zügig mit dem Nahrungsaufbau beginnen.

Generell gilt auch bei fehlenden Beschwerden seitens des Darmes: Eine Vorsorgekoloskopie hilft, Leben zu retten. Wer erblich vorbelastet ist, sollte regelmäßig und seinem individuellen Risiko entsprechend eine Vorsorgekoloskopie auch in jüngerem Alter machen. „Alle anderen sollten ab dem 55. Lebensjahr etwa alle zehn Jahre zur Darmspiegelung gehen“, so Prof. Berkovic. Unabhängig davon kann man die eigene Darmgesundheit fördern durch regelmäßige Bewegung, ausgewogene Ernährung und viel Flüssigkeit.

(Report Anzeigenblatt)