Zeitkapsel oder Orbit am neuen Kreisarchiv

Zeitkapsel oder Orbit am neuen Kreisarchiv

Der Wettbewerb „Kunst im öffentlichen Raum“ zur Gestaltung des neuen Kreisarchivs in Viersen hat zwei prämierte Entwürfe.

Die Jury setzte mit ihrem Votum das Werk „Zeitkapsel“ des Künstlers Martin G. Schmid aus Frankfurt (Main) auf den ersten Platz. Platz zwei geht an das Werk „Orbit“ der polnisch stämmigen Künstlerin Justyna Janetzek, aktuell Kunstgenerator-Stipendiatin in Viersen. Zur letzten Wettbewerbsrunde hatten sechs Teilnehmer ihre Ideen und Modelle eingereicht. Die Sparkassenstiftung „Natur und Kultur“ Kreis Viersen der Sparkasse Krefeld hatte den Neubau des Kreisarchivs zum Anlass genommen, hierfür ein Kunstwerk zu stiften. Der Kreis Viersen hat die Durchführung des Wettbewerbsverfahrens übernommen.

„Die Künstlerinnen und Künstler haben die Aufgabe sehr unterschiedlich interpretiert. Die einzelnen Entwürfe sind komplex, aber die Ideen ausgearbeitet und nachvollziehbar“, sagt Landrat Dr. Andreas Coenen. „Entsprechend intensiv waren die Diskussionen in der Jury.“

Schmids „Zeitkapsel“ besteht aus mehreren ineinander geschachtelten Metallkisten. Diese werden mit aktueller Kunst gefüllt und dann im Boden vor dem Kreisarchiv versenkt. Auf das Kunstwerk weisen allein eine Bodenplatte sowie der Schlüssel für das Innere der Kapsel hin. Dieser soll gut sichtbar im Kreisarchiv ausgestellt werden. Das Konzept sieht vor, die Zeitkapsel alle 30 Jahre zu heben und das Innere auszustellen und im Zuge eines Kunst-Wettbewerbs zu ergänzen.

Einen völlig anderen Ansatz verfolgt Janetzek mit dem „Orbit“: Sie greift die Gestaltung des Außengeländes mit runden Wasserflächen auf. Installationen aus farbigem Glas und Stahl greifen die Kreisform auf und weisen in Richtung des Archivgebäudes.

Beide von der Jury prämierten Wettbewerbsbeiträge werden nun ins Kuratorium der Sparkassenstiftung eingebracht. „Die Kuratoriumsmitglieder werden über die Realisierung der Entwürfe beraten“, sagt Dr. Birgit Roos, Vorstandsvorsitzende Sparkasse Krefeld. „Das Kunstwerk soll die herausgehobene Bedeutung des neuen Archivgebäudes unterstreichen, mit der Umgebung im Einklang stehen und zeitlos sein.“ Nach dem Beschluss des Kuratoriums stellt die Stiftung 120.000 Euro für die Realisierung des gesamten Projektes zur Verfügung.

Insgesamt hatten rund 110 Künstlerinnen und Künstler aus dem In- und Ausland ihre Bewerbungsunterlagen beim Kreis Viersen eingereicht. Nach einer Prüfung durch eine Jury auf Grundlage von Referenzobjekten und Entwürfen, der künstlerischen Position und des Lebenslaufs wurden sechs Künstlerinnen und Künstler für die zweite Runde ausgewählt.

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Die sechs ausgewählten Teilnehmer schauten sich das zukünftige Baugelände am Ransberg an und konnten dem Kreis Viersen sowie den beauftragten Architekten des Büros DGM aus Krefeld ihre Fragen stellen. Zur Jurysitzung unter Vorsitz von Prof. Dirk Löbbert, Professor für Bildhauerei und Kunst im öffentlichen Raum an der Kunstakademie in Münster, reichten die Künstlerinnen und Künstler eine graphische Darstellung ihres Werks, eine Beschreibung mit Angaben zu Material und Herstellungstechnik sowie ein Modell im Maßstab 1:20 ein.

Die beiden prämierten Entwürfe und die weiteren Beiträge der Teilnehmer können sich Interessierte im Rahmen einer Ausstellung anschauen. Die Modelle sind ab Donnerstag, 21. Februar, in der treffbar des Forums am Kreishaus zu sehen. Landrat Dr. Andreas Coenen eröffnet die Ausstellung um 17 Uhr.

(Report Anzeigenblatt)