Verjüngungskur für die SPD
Stadt Willich Die SPD Willich hat einen neuen Parteivorstand. Der Vorsitzende Dietmar Winkels stellte sich nach sechs Jahren im Amt nicht mehr erneut zur Wahl. Einziger Kandidat für den Parteivorsitz war am Montag bei der Mitgliederversammlung in der Gaststätte Schmitz-Mönk in Anrath der bisherige stellvertretende Vorsitzende Lukas Maaßen.
In seiner Vorstellungsrede dankte dieser zunächst Winkels und Röhrscheid für ihre Arbeit. „Wir haben es den beiden zu verdanken, dass wir schon jetzt gut aufgestellt sind. Denn 2014 holten wir nicht nur ein starkes Kommunalwahlergebnis, sondern starteten auch den nötigen Erneuerungsprozess.“
Mit Blick auf die kommenden zwei Jahre gab sich Maaßen kämpferisch: „Es gibt viel zu tun, es wird nicht einfach, aber es wird sich lohnen!“ Eine klare Botschaft ging an CDU und Grüne. „Wir müssen in der täglichen Kommunalpolitik mutiger werden und dürfen uns die unsoziale Politik von der schwarz-grünen Koalition nicht bieten lassen. Werden unsere Anträge zum Wohle der Menschen in Willich wieder abgelehnt, lehnen wir auch den Haushalt 2019 ab.“
Klare Stellung bezog der Kandidat zur aktuellen Situation der SPD auf Bundesebene: „Die jüngste Sonntagsumfrage sieht uns bei 14 Prozent. Deswegen fordere ich eine echte Erneuerung auf inhaltlicher, personeller und struktureller Ebene. Dazu gehört auch die Frage, ob wir vor Ablauf der Legislatur aus der GroKo aussteigen. Innerhalb dieser Koalition werden wir unsere Lösungen für die großen Probleme wie Verteilungsgerechtigkeit, Altersarmut und Wohnungsnot nicht durchsetzen können.“
Anschließend wählten die SPD-Mitglieder den 27-jährigen Maaßen mit 85,29 Prozent zum neuen Parteivorsitzenden. Neuer Stellvertreter wurde der bisherige Geschäftsführer Andreas Winkler. Johannes Hafermann, bislang nicht im Vorstand vertreten, folgte Winkler in dessen bisheriges Amt. Christian Gosselk wurde als Schatzmeister bestätigt, so wie Hendrik Pempelfort im Amt des Beisitzers für Öffentlichkeitsarbeit. Neu im Vorstand sind die beiden Beisitzer Wolfgang Pape für Mitgliederbetreuung und Simon Grabner für Online-Kommunikation.
Vor den Wahlen verabschiedeten die Sozialdemokraten einige Satzungsänderungen und legten die Betreuung dreier Ratswahlbezirke fest. Zudem berichtete der SPD-Bundestagsabgeordnete für den Kreis Viersen, Udo Schiefner, über die Lage in Berlin. Fraktionsvorsitzender Bernd-Dieter Röhrscheid ließ das Geschehen in Willich Revue passieren und Dietmar Winkels gab seinen letzten Bericht als Parteivorsitzender sowie einen Ausblick auf die kommenden Monate. Im Frühjahr werden sich Partei- und Fraktionsvorstand treffen und über die nächste Kommunalwahl sowie eine mögliche SPD-Bürgermeisterkandidatur beraten.
