Stabilität und Schwere

Stabilität und Schwere

Das Kooperationsprojekt von Kulturteam und Schlossfestpielen „Theater triff Skulptur“ geht in die zweite Runde. War es letztes Jahr Stein, so flankieren in diesem Jahr während der Festspiele Stahlskulpturen von Sandro Antal den Weg rund um Schloss Neersen.

Eröffnet wird die Skulpturen-Schau am Sonntag, 10. Juni, um 11 Uhr.

 „Die ruhige Kugel auf der langen Bank“. Foto: Stadt Willich
„Die ruhige Kugel auf der langen Bank“. Foto: Stadt Willich

Der gebürtige Ungar Sandro Antal fertigt seine Arbeiten überwiegend aus Stahl und schafft auf diese Weise eine Verbindung zum Ruhrgebiet als bedeutender Standort der Schwerindustrie. In seinen Metallskulpturen ist aber auch die Kraft eingeschrieben, die zur Verarbeitung des Materials nötig ist. Arbeits- und Verfahrensspuren legen davon sichtbar Zeugnis ab. Zudem steht Metall für Dauerhaftigkeit, Stabilität und Schwere. Das sind Eigenschaften, mit denen Sandro Antal bisweilen spielt, indem er einige seiner Skulpturen unvermutet in fragilen Balancen hält. So etwa seine von Naturformen inspirierten „Wandersteine“, die er gegen die Gesetzte der Schwerkraft aufbaut. Die Wandersteine, die bereits in Tokyo, Heidenheim, Düsseldorf und im niederländischen ’s-Hertogenbosch zu sehen waren, sind verwandt mit den Eisensteinen, mit denen Sandro Antal den Platz vor dem Polizeipräsidium in Bonn-Duisdorf und die Skulpturenwiese an der Rottmannsiepe in Gelsenkirchen Buer gestaltete.

Wie bei der Wahl des Werkstoffes entlehnt Sandro Antal auch seine Formen dem direkten Lebensumfeld: Zum einen sind es organische Gebilde nach dem Vorbild der Natur, zum anderen setzt er Metallteile aus dem Industriekontext kollageartig zu neuen Gebilden zusammen, die dann aber doch auch an Vertrautes erinnern. Humor spielt bei allen Arbeiten von Sandro Antal eine große Rolle. Die Titel spielen mit geläufigen Sprichwörtern und Redewendungen. Seine Skulpturen findet man im öffentlichen Raum u.a. in Bonn, Darmstadt, Düsseldorf, Gelsenkirchen, Heidenheim an der Brenz, Herne und Remscheid. Die Skulpturen-Schau rund um Schloss Neersen kann bis zum 2. September besichtigt werden.

(StadtSpiegel)