Sprit wird immer knapper

Sprit wird immer knapper

Stell dir vor, du fährst zur Tankstelle und es gibt keinen Sprit! Was sich wie ein Witz anhört, ist in dieser Woche vielen Autofahrern passiert, die bei Esso und Total in Alt-Willich den Kraftstoff Super tanken wollten.

Der Extra-Tipp hat bei den Pressestellen der betroffenen Tankstellen (beide führen seit Donnerstag wieder Super!) nach den Gründen gefragt. Stephan Voigt, Pressesprecher von ExxonMobil (Esso) erklärt: „Durch die trockene Witterung erreicht der Wasserstand des Rheins teilweise historische Tiefstände, was Auswirkungen auf die Binnenschifffahrt hat und den Markt entlang des Rheins und der Seitenflüsse, von Bendorf bis Stuttgart und Basel, vor logistische Herausforderungen stellt. Wir arbeiten hart daran, die Versorgung der Terminals – und damit auch der Esso Tankstellen – zu gewährleisten.“ Dennoch könne es aufgrund des Niedrigwassers vereinzelt zu kurzzeitigen Leerständen einzelner Kraftstoffsorten kommen.

Annika Schön, Pressesprecherin von Total, ergänzt, dass aufgrund des Niedrigwassers verstärkt auf Transportkapazitäten auf Schiene und Straße zurückgegriffen werden müsse. Dieser zusätzliche Aufwand für die Versorgung von Tanklagern und Tankstellen könne zu Verzögerungen bei der Belieferung einzelner Tankstellen führen und im Extremfall dazu, dass an einzelnen Tankstellen zeitweise die eine oder andere Kraftstoffsorte nicht verfügbar sei. Schön: „Sollte dies vorkommen, sind unsere Logistiker bemüht, betroffene Tankstellen prioritär wieder mit Kraftstoff zu versorgen.“

Versorgungsprobleme kann es aber nicht nur bei Esso und Total geben. Marc Schulte, Pressesprecher Aral, schließt „kurzzeitige Leerstände bei einzelnen Kraftstoffsorten an einzelnen Tankstellen“ ebenso wenig aus wie seine Kollegin Cornelia Wolber von Shell Deutschland. Schulte verweist zudem darauf, dass es derzeit deutschlandweit keine ausreichenden alternativen Transportmöglichkeiten für Mineralölprodukte zu der Binnenschifffahrt gebe. Die Schiene sei schon voll ausgeschöpft.

Also können die Autofahrer – übrigens ebenso wie die Landwirte, welche die anhaltende Dürre noch stärker trifft – nur darauf hoffen, dass es bald regnet. Sonst verschärfen sich die Probleme bei der Kraftstoffversorgung weiter. Und ganz nebenbei führt die Benzin-Knappheit zu den teuersten Spritpreisen seit fünf Jahren.

(Report Anzeigenblatt)