Kampf gegen Nitratbelastung

Kampf gegen Nitratbelastung

Knapp 60 Prozent der 67,7 Quadratkilometer des Willicher Stadtgebietes werden landwirtschaftlich genutzt. 86 Betriebe bewirtschaften 4 201 Hektar (IT.NRW/Stand: 2016). Und das hat Folgen: Das Ingenieurbüro ahu aus Aachen hat festgestellt, dass das obere Grundwasserstockwerk im gesamten Kreisgebiet (also auch in Willich) flächendeckende und teilweise deutliche Belastungen von Nitrat aufweist.

„Inzwischen hat sich ein gesellschaftspolitischer Diskurs zur Nitratbelastung im Grundwasser mit Themen wie Überdüngung, Gülleanfall und Güllehandel entwickelt, der auf allen fachlichen und politischen Ebenen geführt wird“, sagt Landrat Dr. Andreas Coenen. Mit einem 5-Punkte-Plan will der Kreises Viersen nun die von der Landwirtschaft verursachte Nitratbelastung dauerhaft senken.

So fordert der Kreis Viersen von der Landesregierung eine lückenlose Kontrolle des Umschlags und der Verwendung von Düngemitteln unter Einbeziehung der unteren Umweltschutzbehörden. Zudem verlangt der Kreis eine vollständige Umsetzung der Düngeverordnung mittels einer Rechtsverordnung – insbesondere für Stickstoffdünger. Außerdem fordert der Kreis, für durch Nitrat belastete Grundwasserbereiche neue Wasserschutzgebiete auszuweisen und eine verpflichtende Kooperation zwischen Landwirtschaft und Wasserwirtschaft.

Da es Rückstände bei der Festsetzung von Trinkwasserschutzgebieten gibt, soll die Landesregierung weiterhin die Bezirksregierungen mit mehr Personal ausstatten, damit fehlende Trinkwasserschutzgebiete ausgewiesen werden können. Zudem soll eine landesweite Wasserschutzgebietsverordnung erarbeitet werden – bis hin zu einer verpflichtenden Teilnahme landwirtschaftlicher Betriebe an wasserwirtschaftlich erforderlichen Maßnahmen. Als fünften und letzten Punkt verlangt der Kreis mehr Transparenz bei allen relevanten Daten, damit die Behörden, die Landwirtschaftskammer und Wasserwerksbetreiber ihrer Aufsicht besser nachkommen können.

Der Landrat möchte, dass der Kreis zum Vorreiter bei der Bekämpfung der Nitratbelastung des Grundwassers wird: „Wir möchten bei all diesen Punkten mit eingebunden werden und erklären uns gleichzeitig bereit, diese Instrumente und Regelungen mit zu erarbeiten und zu erproben.“ Das letzte Votum zu dem „5-Punkte-Plan“ liegt beim Kreistag, der am kommenden Donnerstag, 27. September, tagt.

(Report Anzeigenblatt)