Hilfsangebot für Eltern

Hilfsangebot für Eltern

„Neu“ ist sie bei der Stadt Willich nicht – aber jetzt in neuer Funktion: Claudia Philipzen (58), lange Jahre Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Willich, ist Nachfolgerin des in den Ruhestand gegangenen Norbert Maas als Leiterin der Erziehungs- und Familienberatungsstelle der Stadt Willich am Willicher Kaiserplatz.

Im Interview beschreibt sie die Schwerpunkte ihrer neuen Tätigkeit und für wen die einrichtung gedacht ist.

Bisher Einsatz für Frauenrechte, jetzt der Blick auf die ganze Familie – schon eine Umstellung, oder?

Claudia Philipzen: Eher ein Perspektivwechsel. Und natürlich kein völlig neues Feld für mich. Als gelernte Sozialpädagogin, Diplom Pädagogin, ausgebildete Familientherapeutin, Supervisorin, Konfliktmanagerin und Mediatorin ist das nun wirklich kein Neuland für mich. Ich bin im Thema.

Wo sehen Sie Schwerpunkte Ihrer künftigen Arbeit?

Ich glaube schon, dass „Elternsein“ sich in unserer heutigen, schnelllebigen und anspruchsvollen Zeit zu einer noch größeren Herausforderung entwickelt hat, als es immer schon war. Und vieles wird zum Beispiel in der Schule vermittelt – Elternsein nicht.

Wo setzen Sie an?

Lassen Sie mich zu einem plakativen Bild, einem Vergleich greifen: Kinder sind Geschenke – auspacken und aufbauen müssen wir sie schon selber. Kinder brauchen Eltern, die sie herzlich willkommen heißen – Betonung wirklich auf „Herz“. Und in den ersten beiden Jahren geht es eigentlich um nichts Anderes, als dass sie erfahren: Hier gibt es Menschen, die mich lieben und zu mir stehen. Menschen, auf die ich mich bedingungslos verlassen kann – völlig unabhängig davon, was ich kann oder leiste. Einfach nur, weil ich da bin. Später wechseln Eltern in die Rolle des Coaches ihrer Kinder.

Coach? Trainer?

Doch, schon. Eltern geben den heranwachsenden Kindern weiter den nötigen Halt, aber sie begleiten und führen auch, werden zu den wichtigsten Personen, die Kindern zeigen, wie das Leben funktioniert. Ob Eltern wollen oder nicht, ob ihnen das bewusst ist oder nicht: Kinder orientieren sich an erlebten Beispielen, an Erwachsenen – eben an ihren Eltern. Verhalten durch Nachahmung.

Was vor allem in der Pubertät oft zu Konflikten führt…

Keine Frage: Die Pubertät ist für alle in der Familie eine große Herausforderung: Eine entscheidende Phase der Kindererziehung – kämm‘ dir die Haare, mach‘ deine Hausaufgaben – geht zu Ende, und eine neue Qualität des partnerschaftlichen Elternseins beginnt. Dann brauchen Kinder ganz besonders Verständnis. Und nicht nur Einverständnis.

Da kommen Eltern oft an ihre Grenzen.

Häufig. Und das hat dann wenig mit „Versagen“ zu tun, sondern mit der Schwere, der Komplexität der Aufgabe. Übrigens kann ab und an auch bei Eltern das „Navi“ für den eigenen Lebensweg ein Update gebrauchen: Vielleicht gibt es Schwierigkeiten in der Partnerschaft, man hat sich selber weiterentwickelt, braucht neue Perspektiven…

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…und da kann die Erziehungsberatungs- und Familienberatungsstelle weiterhelfen?

Ganz konkret, genau. Oft ist schon ein geschulter Blick „von außen“ enorm hilfreich: Die Anforderungen an die Familien sind halt vielfältig. Um das eingangs gewählte Bild aufzugreifen: Es kann passieren, dass die „Gebrauchsanweisung“ für den Aufbau der Kinder abhandengekommen ist – oder auch das „System Elternsein“ einen Neustart, ein Update braucht. Und genau das können Kinder und Eltern bei unserem wirklich sehr erfahrenen und bewährten Team der Erziehungsberatungs- und Familienberatungsstelle bekommen. Und übrigens nicht nur Eltern: Auch Menschen, die in anderen Zusammenhängen mit Kinder und Jugendlichen arbeiten, können bei uns Informationen oder Tipps bekommen.

(Report Anzeigenblatt)