Gemüse und Bildung gegen Armut

Gemüse und Bildung gegen Armut

Ein Terroranschlag von Qaida-Kämpfern in Ouagadougou, der Hauptstadt von Burkina Faso (Mitte Januar), hat Hans Grips, Vorsitzender des Fördervereins Willich-Zogoree, dazu veranlasst, an die Willicher zu appellieren, nicht in ihrer Unterstützung für Zogoree nachzulassen.

„Die Menschen sind weiterhin auf Hilfe angewiesen“, betont Hans Grips. Zwar seien Inspektionsreisen nach Burkina Faso in das Partnerdepartement Zogoree derzeit unmöglich (Reisewarnung des Auswärtigen Amtes), aber die Kontrolle der Hilfsprojekte erfolge per Korrespondenz am Telefon und per Email. So wurden in 2014 und 2015 weitere Schulklassen und Lehrerwohnungen errichtet sowie in sechs Dörfern Großgärten für die Dorfbevölkerung angelegt.

„Das für die Ausführung der Projekte zuständige Comitee de Jumelage gibt uns ständig Informationen und schickt aktuelle Fotos zum Fortschritt der Arbeiten“, erklärt Hans Grips. So könne der Förderverein trotz der großen Distanz die Projekte verfolgen und die Ausführung der Arbeiten genauestens überprüfen.

Im Departement Zogoree, das seit 30 Jahren Hilfe zur Selbsthilfe von Willich und Linselles erhalte, sei zudem nach Ansicht des Präsidenten des Comitees in Zogoree, Pegueda Ouedraogo, von den politischen Unruhen des Landes oder von dschihadistischen Bewegungen nichts zu spüren. In der abgelegenen Region sei es tägliche Herausforderung, Grundbedürfnisse wie die Beschaffung von Nahrung und Trinkwasser zu sichern.

Die Einwohner des Partnerdepartement Zogoree leben zum Großteil von Ackerbau und Viehzucht. Auch gewinnt der Anbau von Gemüse, Kartoffeln und Möhren in den 16 Dörfern an Bedeutung. Die Dorfgemeinschaften erhalten aus dem Projekt der Partnerschaft Willich-Zogoree Zäune, Pfähle und Zement für Brunnenbefestigung und ein kleines Startkapital zur Erstaussaat. Mit Begeisterung sind vor allem die Frauen dabei Tomaten, Zwiebeln und Möhren zu säen – nicht nur für die Selbstversorgung, sondern auch für den Verkauf auf dem Markt.

Seit vielen Jahren – und das sei einmalig in Burkina Faso – würden den jungen Bauern Seminare für verbesserten Landbau in der landwirtschaftlichen Berufsschule von Zogoree angeboten. Ertragssteigernde Anbaumethoden brächten mehr Sicherheit auch in trockenen Jahren. Überschüssige Früchte würden vermarktet.

„80 Prozent der Investitionen aus Willich und Linselles sind in den Bau von Schulen und Lehrerwohnungen geflossen“, erklärt Grips. „1986 gingen im gesamten Departement rund 150 Kinder zur Grundschule. Gegenwärtig sind es über 5 000 Kinder, die lesen und schreiben erlernen.“ Auch eine weiterführende Schule, die sogar bis zum Abitur führe, sei von Willich aus finanziert worden. 800 Schüler erhofften sich nach ihrem Schulabschluss eine Anstellung als Lehrer, Verwaltungsbeamter oder strebten eine Selbstständigkeit an. Der verbesserte Bildungsstand trage zu Verbesserung der allgemeinen Situation bei.

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„Gerade in dieser Zeit, in der wir erleben, dass Menschen aus Ihrer Heimat vertrieben werden oder aus politischen oder humanitären Gründen flüchten müssen, ist es wichtiger denn je, die Lebenssituation der Menschen vor Ort zu stabilisieren und zu verbessern“, betont Hans Grips. Die Menschen in Zogoree seien auch weiterhin auf Hilfe zur Selbsthilfe angewiesen.

(Report Anzeigenblatt)