Neersener ist mit dem Rad quer durch alle 16 Bundesländer und ihre Hauptstädte gefahren: Deutschland – in fünfzehn Jahren

Neersener ist mit dem Rad quer durch alle 16 Bundesländer und ihre Hauptstädte gefahren : Deutschland – in fünfzehn Jahren

Erst hat Werner Bögershausen bei der Tour de France 1997 in Frankreich den späteren Sieger Jan Ullrich angefeuert, dann hat er sich selbst aufs Rad geschwungen. In Etappen ist er ab 1999 eine geschlossene Schleife durch Deutschland gefahren, hat alle Bundesländer und ihre Hauptstädte durchquert und Abstecher in alle Nachbarländer gemacht.

Auch die nördlichste, östlichste, südlichste und westlichste Stelle Deutschlands hat er besucht. Hinzu kam noch ein Abstecher zum geografischen Mittelpunkt Deutschlands.

Stadt Willich (stz).

„Die Tour hat mir außergewöhnliche Eindrücke und Erlebnisse beschert, von denen ich noch lange zehren kann“, betont Werner Bögershausen. Begleitet wurde der Neersener dabei zumeist von einem seiner Söhne, ebenfalls mit dem Rad, seine Frau übernahm – mit Pkw – den Gepäcktransport. Gestartet ist Werner Bögershausen am Karfreitag 1999. Die Etappe führte ihn von der Selfkant-Gegend an der Holländischen Grenze aus bis nach Hause, insgesamt 84 km.

Weitere Tagesetappen schlossen sich an, die teilweise auch in Urlaubsreisen eingebaut wurden. Eine konkrete Streckenplanung hatte der Neersener nicht. „Das hat sich nach und nach ergeben“, meint er. Seine erste Mehrtagestour unternahm er gemeinsam mit seinem Sohn Christoph entlang des Ufers des Bodensees.

Hochinteressant fand es der Neersener, die neuen Bundesländer im Laufe der Jahre näher kennen zu lernen und die Entwicklung zu verfolgen, die diese in den Jahren genommen haben. Auch einzelne Radwege erinnern an die neuere deutschen Geschichte (so gibt es einen Radweg entlang der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze und einen Mauer-Radweg in Berlin). „Großartig war es, mit dem Fahrrad durch das Brandenburger Tor zu fahren und über die Straße Unter den Linden“, erinnert sich Werner Bögershausen.

Was ihn aber noch mehr an der Deutschlandtour per Fahrrad fasziniert hat, war, dass er sich in einer Geschwindigkeit bewegt hat, die es ermöglichte, die Gegend und die Geschehnisse um ihn herum nachhaltig aufzunehmen. Zudem konnte er jederzeit anhalten und Eindrücke vertiefen oder mit Leuten reden und Fotos machen. „Mit dem Fahrrad hat man einen beachtlichen Aktionsradius, mit dem auch größere Entfernungen abgedeckt werden können. Die Landschaft zieht in der richtigen Geschwindigkeit vorbei. Man kann die Natur riechen und fühlen, die Landschaft in vollen Zügen genießen“, beschreibt er.

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Toll findet er auch, dass Deutschland inzwischen ein sehr gut ausgebautes Radwegenetz hat. Viele Routen würden den Verläufen von Flüssen folgen, durch romantische Täler führen oder vorbei an atemberaubenden Bergformationen und malerischen Küstenregionen. Dazu gebe es zahlreiche Themenrouten, auf den Spuren der Römer und Kelten oder quer durch die Deutsche Geschichte. „Überall trifft man auf imposante Baudenkmäler und Beispiele für die verschiedensten Kunstrichtungen“, meint der fleißige Radler. Auch die Überreste des berühmten Birnbaumes auf Ribbeck im Havelland hat er besichtigt.

Höhepunkte waren für ihn daneben die kulinarischen Erfahrungen, die regionalen Spezialitäten und die verschiedenen Biere oder Weine, die er unterwegs verkosten konnte.

Nur ein unvergessliche Eindruck: Werner Bögershausen hat in einem Weinberg auf den Elbhängen gesessen, mit einem gut gekühlten Glas Wein des neuen Jahrgangs in der einen Hand und einem Stück frisch gebackenem Flammkuchen in der anderen. Zu seinen Füßen zogen die Schiffe auf der Elbe vorbei. Dahinter konnte er auf die Silhouette von Dresden schauen, die fast schon wieder so aussieht wie vor dem zweiten Weltkrieg.

(Report Anzeigenblatt)