Der Kinderfinder-Aufkleber

Der Kinderfinder-Aufkleber

Im Frühjahr hatte die SPD-Fraktion, auf Initiative von Lukas Kothen und Lukas Maaßen, den Antrag gestellt, dass die Stadt Willich insgesamt 10.000 „Kinderfinder-Aufkleber“ kauft und diese den Kindergärten, Grundschulen, Stadtteilbüros sowie den Feuerwehren kostenlos zur Verfügung stellt.

SPD, Grüne und FDP stimmten dem Antrag in einer leicht geänderten Version zu.

Stadt Willich (kg).

In einem Brandfall geraten Kinder oft in Panik und bringen sich dadurch noch zusätzlich in Gefahr. Aus Angst vor dem Feuer verstecken sie sich unter dem Bett, im Schrank oder hinter den Gardinen. Ist der Einsatzort bereits stark verraucht, kann die Feuerwehr bei einem Rettungseinsatz schwer unterscheiden, in welchem Raum sich möglicherweise noch ein Kind aufhält. Der „Kinderfinder“ ermöglicht als leuchtender Wegweiser genau diese Identifikation, dass sich vermutlich in diesem Raum, Kinder aufhalten. Es werden im Brandfall alle Räume mit gleicher Sorgfalt durchsucht und nach der Durchsuchung gekennzeichnet, jedoch, mit einem Hinweis auf ein Kinderzimmer, werden die zuvor aufgeführten Bereiche auch noch abgesucht. „Das ist der eigentliche Zweck des Aufklebers, denn Erwachsene und Senioren verstecken sich in der Regel nicht unter dem Bett oder flüchten in einen Schrank“, erklärt Oberfeuerwehrmann, Lukas Kothen. Die grundsätzliche Einsatztaktik jeder Feuerwehr sei zuerst die Menschenrettung und das mit allen Mitteln, dann die Rettung von Tieren, wenn es gefahrlos für die Einsatzkräfte noch möglich sei und im Anschluss die Sachwerte, so Kothen weiter. Die Mitglieder des Ausschusses für Abgaben, Gebühren und Satzungen hatten mit den Stimmen von SPD, Grünen und FDP entschieden, dem Antrag von Kothen und Maaßen zu folgen, jedoch in einer abgespeckten Version: Statt 10.000 sollen zunächst nur 5.000 Aufkleber mit Info-Flyer bestellt werden. Das reiche für eine Erstverteilung in den Kindergärten, den Offenen Ganztagsschulen und beim jeweiligen „Tag der offenen Tür“ eines Löschzuges aus. Auch die Neubürger-Mappen des Kinderschutzbundes könnten damit ausgestattet werden. Kosten: 1.500 Euro. Um in den Folgejahren genug Aufkleber und Flyer (ca. 1000 Stück) zu haben, müssen jeweils etwa 300 Euro zur Verfügung gestellt werden.

Die CDU wollte das Projekt nicht umsetzen, weil die Feuerwehr bereits gesagt habe, dass der Aufkleber keine Änderung bei der Einsatz-Taktik der Löschkräfte zur Folge haben werde. „Selbstverständlich ändert ein Aufkleber nicht die grundsätzliche Einsatztaktik der Feuerwehr, er kann jedoch, insbesondere für unsere Kinder, ein lebensrettender Hinweis sein“, erklärt Lukas Maaßen, stellvertretender Vorsitzender der SPD Willich. „Wie man aus der Aussage der Feuerwehr, die Einsatztaktik bliebe immer dieselbe, ableiten kann, dass die Feuerwehr die Aufkleber für unnötig halte, können wir nicht nachvollziehen“, so Kothen und Maaßen.

(Report Anzeigenblatt)