Denkzettel für Stall

Denkzettel für Stall

Was für ein Debakel! SPD, Grüne und FDP sahen sich am Donnerstagabend in der Sitzung des Planungsausschusses nicht in der Lage, dem Ausführungsplan zur Umgestaltung des Willicher Marktes zuzustimmen, den die Verwaltung vorgelegt hatte.

Damit steht das gesamte Projekt erneut auf der Kippe. Wenn die Ausführungsplanung erst nach den Sommerferien verabschiedet wird, können die Arbeiten zur Umgestaltung des Marktes frühestens im nächsten Jahr begonnen werden. Die Fertigstellung würde sich um ein knappes Jahr verzögern. Mit weitreichenden Folgen. Vor allem den Willicher Einzelhandel und die Gastronomie am Markt würde diese verlängerte Bauzeit hart treffen. Auch das Thema autofreier Markt würde erneut verschoben. Und nicht zuletzt müssten die ASV-Schützen ein zusätzliches Jahr auf den Markt als Paradeplatz verzichten.

Für die SPD begründete Theresa Stoll die Ablehnung der Sozialdemokraten. In der neuen Vorlage sei im Vergleich zum bereits gefassten Grundsatzbeschlusses das Mobiliar verändert. Vor allem werde jetzt aber ein neuer Pflasterstein (Granit aus Portugal statt aus China) vorgeschlagen. Da gebe es in der Fraktion der SPD noch Beratungsbedarf.

Für die Grünen meinte Dr. Raimund Berg, dass seine Partei nicht zustimmen könne, weil der neue Granit Mehrkosten von 20 bis 30 Prozent verursache.

Karl-Heinz Koch erläuterte für die FDP, dass den Freien Demokraten die Erweiterung des Hinzenhauses zu groß ausfalle. Zudem, so Angelika Baumbaus, ebenfalls FDP, habe die Verwaltung den Finanzierungsplan den Mitgliedern des Ausschusses erst drei Stunden vor Beginn der Sitzung zugestellt (digital). Dabei habe sich herausgestellt, dass sich die Maßnahme um 250 000 Euro (für Ingenieurskosten) verteuern werde, obwohl sie laut Grundsatzbeschluss bei 1,5 Millionen Euro gedeckelt worden sei. Koch wörtlich zur Technischen Dezernentin der Stadt, Martina Stall: „Dass ist eine Zumutung uns wesentliche Veränderungen so im Vorbeigehen zu präsentieren. So kann man mit mir als Bürgervertreter nicht umgehen!“ Außerdem bemängelte er, dass die Verwaltung eine versprochene 3-D-Präsentation der Erweiterung des Hinzenhauses einfach unter den Tisch habe fallen lassen.

Zwar hatte Sascha Faßbender für die CDU erklärt, dass diese der Ausführungsplanung zustimmen werde, aber die Mehrheit im Ausschuss war eindeutig dagegen. Wegen der katastrophalen Folgen regte der Ausschussvorsitzende Christian Pakusch (CDU) an, die Entscheidung über den Ausführungsplan zur Marktneugestaltung in die Ratssitzung am Donnerstag, 13. Juli, zu verschieben.

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Sofort signalisierte Dr. Raimund Berg von den Grünen seine Zustimmung. Auch die SPD, alle Parteien haben ohnehin am Montag Fraktionssitzungen, zeigte sich willig, alle noch in Frage stehenden Fakten bis dahin zu klären.

Kurz drohte dann noch ein Beitrag von Sonja Fucken-Kurzawa (CDU) den sich abzeichnenden Kompromiss zu verhindern. Sie warf den anderen Parteien vehement vor, das Projekt grundlos zu gefährden. Nachdem dies von SPD, FDP und Grünen geflissentlich überhört worden war, folgte der Beschluss, die Abstimmung über den Ausführungsplan zur Marktneugestaltung in den übergeordneten Rat zu verschieben, damit noch strittige Fakten in den nächsten Tagen geklärt werden können.

(Report Anzeigenblatt)