CDU Willich erstellt Leitbild

CDU Willich erstellt Leitbild

Das C im Parteinamen sehen Uwe Schummer, Parteichef der Willicher CDU (und Bundestagsabgeordneter), und Johannes Bäumges, CDU-Fraktionsvorsitzender im Rat der Stadt, als das wichtigste, verbindende Element an.

Die christlich-soziale Idee sei keine Ideologie, die den Einzelnen zum Teil eines Kollektivs mache, sondern sie führe Menschen aller Rassen und Klassen zusammen, so Schummer. In einer christlich-europäischen Partei sei kein Platz für völkisch-nationalistisches Denken. „Dagegen müssen wir eine Brandmauer hochziehen“, betont der Willicher CDU-Chef.

 Parteichef Uwe Schummer (links) und Fraktionsvorsitzender Johannes Bäumges wollen die Grundsätze des politischen Handelns der CDU in der Stadt Willich in einem Leitbild verdeutlichen.
Parteichef Uwe Schummer (links) und Fraktionsvorsitzender Johannes Bäumges wollen die Grundsätze des politischen Handelns der CDU in der Stadt Willich in einem Leitbild verdeutlichen. Foto: Schütz

Aktuell steht die CDU Willich mit rund 500 Mitgliedern auf Platz 2 im Kreis Viersen hinter der Kreisstadt. Mit 47,88 Prozent der Stimmen hat die CDU 2014 zwar die absolute Mehrheit im Stadtrat verloren, ist aber immer noch mit Abstand die stärkste Partei in der Stadt. Damit das so bleibt, haben Partei und Fraktion jetzt auf einer Klausur beschlossen, ein „Leitbild der CDU Willich“ zu erstellen. Damit wollen die Kommunalpolitiker auch auch den gesellschaftlichen Wandel reagieren. „Parteien werden nicht mehr so wahrgenommen wie vor 30 Jahren“, meint Johannes Bäumges. Das liege zum einen daran, dass Menschen nicht mehr in von Kirche oder Arbeit geprägten Milieus lebten (mit Bezug zu den entsprechenden Parteien), zum anderen daran, dass es ein Demokratie-Problem gebe. „Heute fehlen die Augenzeugen, die die Barbarei noch erlebt haben“, sagt Schummer und sieht hierin einen Grund für das Erstarken völkisch-nationalen Denkens. Eine Gefahr sieht der CDU-Parteichef auch in Bürgerinitiativen, die sich immer mehr für zweckgebundene Einzelinteressen einsetzen, ohne das Gemeinwohl im Blick zu haben.

Mit einem Leitbild, das bis November 2017 von einer Arbeitsgruppe bestehend aus Partei- und Fraktionsmitglieder formuliert werden soll, will die CDU nun auf diesen gesellschaftlichen Wandel reagieren. Dabei gehe es nicht um reine Theorie, sondern man wolle auch Antworten auf Alltagsfragen finden.

Dieses Leitbild soll den Einzelnen betreffen (Stichworte: Freiheit, Rechte und Pflichten) und die Gemeinschaft (Gerechtigkeit, Gemeinsinn, Nachhaltigkeit). Oberstes Handlungsprinzip soll immer Hilfe zur Selbsthilfe sein.

Die inhaltliche Ziele sollen drei Bereiche umfassen: 1.) Wirtschaft, Arbeit und Leben; 2.) Lernen, Familie und Wohnen; 3.) Haushalt und Verwaltung. Zudem will die CDU ein Auge darauf haben, dass das Stadtteil-Denken aufhört.

Erneuern will sich die CDU auch im personellen Bereich. Hier soll die Verjüngung fortgeführt werden, die bereits bei der Kommunalwahl 2014 begonnen hat. Für die Suche nach einem Nachfolger von Bürgermeister Josef Heyes sieht Schummer derzeit keinen Grund. Mit Blick auf die Kommunalwahl 2020 betont er aber, dass es in der Willicher Union eine Reihe von geeigneten Kandidaten gebe. Ein „Import“ käme auf keinen Fall in Frage.

(Report Anzeigenblatt)